Mitten im Herzen des bayerischen Allgäus liegt der Markt Oberstdorf, Deutschlands südliche Gemeinde. Bekannt ist der Ort über die Landesgrenzen hinaus vor allem als Zentrum des Wintersports mit vielen bedeutenden Events aus dem Skisprung, Biathlon und Rodeln. Doch auch abseits davon wird Oberstdorf vom Tourismus geprägt. In den Sommermonaten locken die nahegelegenen Berggipfel der Allgäuer Alpen zu Tageswanderungen hinauf ans Gipfelkreuz, auf den Almhütten haben die Biergärten geöffnet und Mountain-Biker finden hier kilometerlange Strecken von unterschiedlichem Anspruch. Die Natur hält noch mehr Attraktionen parat wie tosende Wasserfälle und wilde Kluften. Es gibt viel Sehenswertes in Oberstdorf, ob in der schönen Fußgängerzone oder der vielseitigen Natur. Wir verraten Ihnen daher heute, welche bekannten, unbekannten und auch außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten Sie sich in Oberstdorf nicht entgehen lassen sollten, inkl. Insider Tipps und Karte. So können Sie sich auf Ihren Urlaub in Oberstdorf und die Sehenswürdigkeiten vor Ort vorbereiten.
Karte der Top Sehenswürdigkeiten in Oberstdorf
Das sind unsere Sightseeing Tipps für Oberstdorf
1. Die Breitachklamm
Mitten aus dem österreichischen Kleinwalsertal bahnt sich die Breitach ihren Weg über die bayerische Landesgrenze hin nach Tiefenbach, einem Ortsteil der Gemeinde Oberstdorf. Hier hat sich der Bach im Laufe der zurückliegenden 10 000 Jahre, seit dem Ende der Würm-Eiszeit, nach und nach tief in das Gestein eingegraben und so eine der tiefsten Felsschluchten Mitteleuropas geschaffen. Heute begeben sich jährlich rund 300 000 Besucher in die über 150 Meter tiefe Breitachklamm, die teils so eng ist, dass man beide Felswände gleichzeitig mit den Händen berühren kann. Ein gut ausgebauter Wanderweg führt auf einer Länge von 2,5 Kilometern den wilden Flusslauf entlang und ermöglicht spektakuläre Fotoaufnahmen von reißenden Stromschnellen und der emporsteigenden Gischt des Wassers. Gerade an heißen Sommertagen finden Sie hier in der Breitachklamm eine wohltuende Abkühlung. Da der Steig durch die Klamm gut ausgebaut ist und relativ eben verläuft, ist er auch als Ausflugsziel für Familien mit Kindern geeignet und Leute, die nur eine moderate Ausdauer haben. Dennoch sollten Sie auf festes Schuhwerk und angepasste Kleidung achten, um Unfälle in der Klamm zu vermeiden.
2. Das Nebelhorn
Wenn Sie statt in die Tiefe lieber hoch hinaus möchten, legen wir Ihnen einen Tagesausflug auf das Nebelhorn nahe, welches sich unmittelbar östlich von Oberstdorf 2224 Meter in den Himmel erhebt. Zugegeben ist eine Besteigung bis zum Gipfel zu Fuß für unerfahrene Wanderer nicht anzuraten, doch seit 1930 ist der Gipfel durch die Nebelhornbahn erschlossen, welche 2021 durch einen Neubau modernisiert wurde. Leichtere Wanderrouten finden sich am unteren Bereich des Bergmassives. Bergaffine Personen dürfen sich natürlich gerne an die Gipfelbesteigung wagen. Die 12,4 Kilometer lange Route führt Sie zunächst den Oybach entlang hinauf zum Seealpsee. Nach rund drei bis dreieinhalb Stunden erreichen Sie das Endmund-Probst-Haus. Im Winter lockt das Skigebiet Nebelhorn-Oberstdorf Ski- und Snowboardbegeisterte an, sich auf den gut präparierten Pisten auszutoben. Die insgesamt 13 Pistenkilometer sind ein ausgewogener Mix aller Schwierigkeitsgrade. Zudem sind um das Nebelhorn herum noch etwa 140 Kilometer Loipen gespurt, ein zwei Kilometer langer Abschnitt davon sogar mit Flutlicht. Dank der zahlreichen Hotels und Ferienwohnungen in Oberstdorf haben Sie es nie weit bis zum Pisteneinstieg.
3. Das Fellhorn
Das 2037 Meter emporragende Fellhorn erhebt sich etwas südlich von Oberstdorf am Übertritt ins österreichische Kleinwalsertal. Wenn Sie gerne in der Natur unterwegs sind, sind sicherlich die 72 Kilometer an ausgeschilderten Wanderwegen für Sie interessant. Hoch hinaus auf den Gipfel geht es entspannt mit der Fellhornbahn, deren Talstation via Bus ab dem Bahnhof Oberstdorf angefahren wird. Oben angekommen, erwartet Sie neben einem spektakulären Panoramablick ins Kleinwalsertal, das Oberstdorfer Becken und auf die Berggipfel der Allgäuer Alpen auch ein Besucherzentrum - die Bergschau 2037. Dort werden diverse Exponate aus der hiesigen Natur und Naturnutzung durch den Menschen ausgestellt. Die Sammlung vermittelt Wissenswertes rund um Flora, Fauna, Jagd, Almwirtschaft und Tourismus in der Region. Der Eintritt ist kostenfrei. Im Winter wird hier das größte Skigebiet des Allgäus präpariert. Auf 36 Pistenkilometern können Sie im Fellhorn-Kanzelwand auf Skiern oder Snowboard durch den Schnee rauschen. 15 Lifte und Gondeln bringen Sie ohne lange Wartezeiten den Berg hinauf und der Easypark unterhalb der Station Schlappoldsee lädt Snowboardbegeisterte zum actionreichen Parkfahren ein.
4. Das Söllereck
Weg vom temporeichen Wintersport, dafür lieber entspannt aber abwechslungsreich. So in etwa lässt sich das Tourismuskonzept für das Söllereck zusammenfassen. Der 1706 Meter hohe Grasberg - gerne als Berg der Familien bezeichnet - ist insbesondere für weniger geübte Bergwanderer interessant, da der Anstieg zum Gipfel hin abflacht und vergleichsweise kurz ist. Vor allem Familien werden hier auch ihre Freude finden, denn viele Wanderwege eignen sich sogar für einen Ausflug mit dem Kinderwagen. Für den etwas älteren Nachwuchs wurde ein Kletterwald angelegt, dessen acht Parcours ständig an Schwierigkeit zunehmen. Dieser Geheimtipp ist für Kinder wirklich ein unvergessliches Erlebnis. Der Naturerlebnisweg lockt mit tollen Ausblicken über das Allgäu und zudem gibt es wissensvermittelnden Mitmachstationen. Rasanter geht's dagegen auf dem Allgäu Coaster zu, wo sich Teenager mit ihren Eltern ein Wettrennen liefern können, wer die Rodelbahn schneller bezwingt. Auch im Winter steht das Programm ganz im Zeichen der Familienfreundlichkeit. Die blauen Pisten sind für Skianfänger bestens geeignet. Für die Kleinen wartet der Mini-Park am Söllereck mit seinen Monster-Parcours auf und Wagemutige finden am schwarzen Hexenschuss am Schrattenwang und den Höllwiespisten ihre Herausforderung. Erschlossen ist das Gebiet über die Söllereckbahn.
5. Der Freibergsee
930 Meter über dem Meeresspiegel liegt auf dem bewaldeten Freiberg südlich von Oberstdorf Deutschlands höchstgelegener Badesee - der Freibergsee. Als sogenannter Blindsee wird er fast ausschließlich über unterirdisches Quellwasser gespeist, weshalb er über eine hervorragende Wasserqualität verfügt. Entlang des Ufers des 18 Hektar großen Sees finden sich ein Restaurant, ein Strandcafé sowie ein Bootsverleih, fall Sie neben einer Abkühlung im Wasser lieber ein Stück umherpaddeln möchten. An der Südseite des Freibergsees wurde die Heini-Klopfer-Skiflugschanze errichtet, zurzeit viertgrößte ihrer Art. Der See ist für den öffentlichen Verkehr nicht mit dem Auto erreichbar, jedoch führen mehrere moderat anmutende Wanderwege dort hin, unter anderem vom Söllereck aus, ab dem Renksteg und über den Ziegelbachweg.
6. Das Haldenwanger Eck
17 Kilometer südwestlich der Gemeinde Oberstdorf liegt das Haldenwanger Eck, eine 1931 Meter hohe Anhöhe inmitten der Allgäuer Alpen. Wer hierhin eine Bergtour unternimmt, befindet sich geografisch gesehen an Deutschlands südlichstem Punkt, direkt vor der Grenze zum österreichischen Bundesland Vorarlberg. Eine Granitsäule markiert diesen Punkt seit 1844. Das Haldenwanger Eck ist damit ein besonders sehenswerter Ort in Oberstdorf und Umgebung.
7. Das Heimatmuseum in Oberstdorf
In Oberstdorf selbst gelegen, befindet sich auf einem urigen Bergbauernhof aus dem 17. Jahrhundert das heutige Heimatmuseum der Gemeinde. In 37 Ausstellungsräumen erfahren Besucher, die an der Geschichte des Ortes interessiert sind, wie die Bewohner in den vergangenen Jahrhunderten gelebt haben und wie die langsame Entwicklung von einem Almdorf hin zu einem Zentrum des Tourismus und Wintersports stattgefunden hat. Landwirtschaft und Brauchtum stehen dabei ebenso im Fokus wie Tourismus und Alpinismus in der Region im Allgäu.
FAQ zu Sehenswürdigkeiten in Oberstdorf
- Was muss man an einem Tag in Oberstdorf unbedingt gesehen haben?
Wenn Sie nur einen Tag in Oberstdorf haben, können Sie ganz entspannt den Tag am Marktplatz in der schönen Fußgängerzone starten. Dann schlendern Sie durch die Breitachklamm und genießen die Natur. Wenn Sie 3 Tage in Oberstdorf verbringen, sollten Sie sich einen Ausflug zum Wandern oder Skifahren zudem nicht entgehen lassen.
- Welche Highlights sollte man in Oberstdorf als Familie nicht verpassen?
Großen Spaß für Alt und Jung bietet der Allgäu-Coaster im Söllereck. Aber auch das Eissportzentrum oder die Breitachklamm können Sie prima mit Kindern besuchen.
- Was ist sehenswert in Oberstdorf für Paare?
In Oberstdorf gibt es viele romantische Wellness- und Kuschelhotels für Verliebte. Mit gestärkten Kräften entdecken Sie dann zu zweit die schönsten Ecken in uns um Oberstdorf: Nebelhorn, Freibergsee oder das wildromantische Oytal – hier gibt es viele tolle Orte für ruhige Stunden zu zweit.
- Welche Orte in Oberstdorf kann man gut mit Hund besichtigen?
Oberstdorf ist ein sehr hundefreundlicher Ort. Selbst eine Bergbahnfahrt mit Vierbeiner ist kein Problem. Allerdings sollten Sie Ihren Hund immer angeleint lassen, vor allem dort wo viele Menschen sind oder in der Innenstadt. Hundefreundliche Hotels gibt es im Allgäu jede Menge.
- Welche Sightseeing Tipps gibt es in Oberstdorf für schlechtes Wetter?
Bei Regen kann man wunderbar Indoor-Klettern, Bouldern oder in die Therme gehen.
- Welche Sehenswürdigkeiten gibt es in Oberstdorf kostenlos zu besichtigen?
Die meisten Sehenswürdigkeiten in der Natur rund um Oberstdorf sind kostenlos zu besichtigen.
- Welche sind die besten Sehenswürdigkeiten in Oberstdorf im Winter/ im Sommer?
Im Winter sind Skifahren und Winterwandern besonders beliebt. Rodelstrecken und andere Winter Ausflugsziele für die ganze Familie gibt es rund um Oberstdorf so einige. Für Menschen, die nicht Skifahren, lohnt sich der NTC-Wintererlebnispark. Zudem kann eine Fackel Wanderung in der Breitachklamm ein besonderes Winter Spektakel sein. Im Sommer können Sie all die Seen und Berge der Region im Oberallgäu besuchen und die Top Highlights der Region bei bestem Wetter genießen.