Neun deutsche Kinolocations für das besondere Filmerlebnis
Die alljährliche Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt zieht Millionen Menschen auf der ganzen Welt vor die Bildschirme. Im Kino kommen die nominierten Streifen im exklusiven Ambiente besonders gut zur Geltung. Dieses globale Event haben wir uns zum Anlass genommen, um schöne und einzigartige Filmtempel der Bundesrepublik vorzustellen – denn viele dieser schmucken Bauten sollten sich Reisende auch während eines Städtetrips nicht entgehen lassen.
Zoo Palast, Berlin
In Berlin-Charlottenburg befindet sich das Kino Zoo Palast. Früher stand hier das Palasttheater am Zoo, das unter anderem für die Uraufführungen deutscher Filmklassiker wie Metropolis aus dem Jahr 1927 bekannt ist. Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Kino zerstört, sodass es 1955 abgerissen und zwei Jahre später als Zoo Palast wieder eröffnet wurde. 2013 wurde das Lichtspielhaus renoviert und um fünf weitere Säle erweitert – so verfügt das Kino aktuell über insgesamt rund 1.700 Sitzplätze. Seit 2014 findet hier die Berlinale mit der Verleihung des Goldenen Bären statt.
Gloria Palast, München
Der Gloria Palast am Karlsplatz wurde 2012 als erstes Premium-Kino in der Münchener Innenstadt eröffnet. Für ein außergewöhnliches Kinoerlebnis sorgen unter anderem besonders breite Sessel mit Fußhockern, eigene Tische sowie ein Sitzplatz-Service, der Snacks und Drinks an den Platz bringt. Insgesamt 242 Sitzmöglichkeiten stehen CineastInnen zum Filmschauen zur Verfügung. Das werbefreie Kino zeigt neben Blockbustern und Streifen aus sämtlichen Genres auch Live-Konzerte und Opern, unter anderem aus dem Royal Opera House in London oder aus der Veranstaltungsreihe Met Opera live im Kino.
Orfeos Erben, Frankfurt
Kinoschauen auf Erste-Klasse-Flugzeugsitzen: Seit 1999 gibt es das Orfeos Erben in Frankfurt-Bockenheim. Das kleine Programmkino präsentiert eine Auswahl an besonderen und außergewöhnlichen Streifen fernab der großen Mainstream-Filme. 79 CineastInnen können auf ausrangierten First-Class-Seats, die aus alten Flugzeugen stammen, Platz nehmen. Vor und nach dem Film lädt das angeschlossene Restaurant mit Bar zu einem Absacker ein. Zu den Stammgästen des schmucken Filmtempels zählen auch berühmte Persönlichkeiten aus der Filmbranche.
Abaton Kino, Hamburg
Das Abaton Kino liegt im Hamburger Stadtteil Rotherbaum nahe der Universität. Es wurde 1970 eröffnet und gilt als eines der ersten Programmkinos in Deutschland. Das Abaton zeigt hauptsächlich Filme abseits des Mainstreams, oft in Originalfassung mit Untertiteln. Es verfügt über drei Vorführungssäle mit insgesamt etwa 520 Sitzplätzen. Sie sind mit digitalen Videoprojektoren und Dolby Digital 5.1 Tonsystemen ausgestattet. Der größte Saal bietet 288 Sitzmöglichkeiten und eine 25 Quadratmeter große Leinwand. Ein weiterer Hingucker sind die Wandmalereien des Künstlers Werner Nöfer, die den Eingangsbereich des Kinos schmücken.
Lichtburg Essen
Groß, größer, Lichtburg Essen: Das im Herzen der nordrhein-westfälischen Stadt befindliche Kino steht seit 1998 unter Denkmalschutz. Es verfügt über einen Raum mit bis zu 1.250 Sitzplätzen, der damit zu Deutschlands größtem Kinosaal zählt. Nach dem letzten Umbau im Jahr 2003 befindet hier ein zweites kleines Kinoareal mit 150 weiteren Sitzmöglichkeiten. Mainstream-Filme sind ebenso Teil des Programmes wie Sonderveranstaltungen – dazu zählen Filmpremieren, Lesungen oder Konzerte. Pünktlich zur Oscar®-Verleihung flimmern auch die nominierten Kinostreifen über die Essener Leinwand.
Schauburg Karlsruhe
Seit fast 100 Jahren zieht die Schauburg Karlsruhe nicht nur Cineasten aus der nahen Umgebung an – denn das Kino ist der letzte deutsche Filmtempel, der eine originale tief gekrümmte Bildwand nutzt, die das Kinofeeling intensiviert. Seit 1906 als Varietétheater genutzt, musste es nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufgebaut werden. Heutzutage steht das Gebäude unter Denkmalschutz. Neue Streifen und alte Klassiker stehen auf dem Programm – ein Kinobesuch können CineastInnen unter anderem mit einem Kinofrühstück kombinieren. Zudem können die Säle für den privaten Gebrauch wie Schulvorstellungen oder Kongresse angemietet werden.
Luru-Kino in der Spinnerei, Leipzig
Im 10 Hektar großen Kunstzentrum Alte Baumwollspinnerei im Leipziger Stadtteil Lindenau befindet sich das Luru-Kino. Das kleine Programmkino verfügt über 60 Sessel und hat sich auf aktuelle europäische Arthouse-Filme spezialisiert. Doch auch Klassiker oder Genre-Filme aus den Vereinigen Staaten flimmern über die Leinwand. Das Foyer dient unterdessen nicht nur für Filmenthusiasten als Treffpunkt, sondern auch für Künstlerinnen und Künstler sowie BewohnerInnen oder BesucherInnen der Alten Baumwollspinnerei.
Hochhaus-Lichtspiele, Hannover
Filmschau unter der Kuppel: Die Hochhaus-Lichtspiele in Hannover befinden sich im zehnten Stock des Anzeiger-Hochhauses am Steintor in der Innenstadt. Das Kino ist mit zwei Fahrstühlen erreichbar – wer oben angekommen ist, kann es sich im kreisrunden Kinosaal auf einem der 275 Plätze gemütlich machen. Für die zusätzliche Bewegung lassen sich vor oder nach dem Besuch die 16 Treppen mit über 200 Stufen nehmen. Der filmische Schwerpunkt liegt auf europäischen Produktionen – sonntags werden Matinee-Vorführungen mit einem ausgewählten Programm gezeigt.
Caligari Filmbühne Wiesbaden
Am Wiesbadener Marktplatz befindet sich die Caligari FilmBühne – der Name ist an den expressionistischen Stummfilm Das Cabinet des Dr. Caligari angelehnt. Das kommunale Kino zeigt 18- bis 20-mal in der Woche Filme, darunter bis zu fünf Streifen des Deutschen Filminstituts. Doch auch Stummfilme, Live-Musik und Avantgardefilme flimmern über die Kinoleinwand. Zudem ist es ein Austragungsort für diverse Veranstaltungen und Festivals, wie etwa den Deutschen Fernsehkrimipreis. Doch auch das Kino selbst hat einige Auszeichnungen erhalten, darunter den Hessischen Film- und Kinopreis.
Reiseangebote für ein Wochenende, um den Kinos einen Besuch abzustatten, gibt es unter www.kurz-mal-weg.de/wochenendtrip
